Enzyklika „Humanae Vitae“ - ...und der Papst hat doch Recht!
Die Enzyklika „Humanae Vitae“ wurde vor 40 Jahren, am 25. Juli 1968, veröffentlicht.

Es war die Zeit der „sexuellen Befreiung“. Die Pille zur Verhütung menschlichen Lebens gab es bereits seit ein paar Jahren und wurde schnell zum Symbol dieser angeblichen Befreiung. Ihre möglichen medizinischen und moralischen Auswirkungen waren kaum bekannt. Die Kirche musste zu dieser Entwicklung Stellung beziehen.

Papst Paul VI hatte Bischöfe und Moraltheologen als Ratgeber. Die Mehrheit der Ratgeber sprach sich gegen ein Verbot künstlicher Empfängnisverhütung aus. Papst Paul VI entschied anders. Er folgte der Minderheit, blieb damit aber der Kontinuität der Lehre der Kirche treu, die Abtreibung, Sterilisation und künstliche Verhütung für unerlaubt erklärt. Es wurde eine prophetische Enzyklika. Auch Papst Johannes Paul II und Benedikt XVI halten unverändert an ihr fest.

„Humane vitae“ ist kein Last, sondern eine Freude. Wer sich an sie hält, wird zur Fülle des Lebens geführt. „Gott nimmt uns an der Hand durch seine wunderbaren Gebote und führt uns durch die Zeit“, so die Stimme einer kinderreichen Mutter. Eine andere Stimme: „Warum hat uns niemand von „Humanae vitae“ erzählt, als wir jung waren“. Humanae vitae ist keine Meinung, sondern eine Enzyklika! Sie hat für die katholische Kirche umfassende Geltung.

In Deutschland entschlossen sich die katholischen Bischöfe damals, das päpstliche Lehrschreiben zu relativeren. Sie verabschiedeten die „Königsteiner Erklärung“. Ohne dem Papst direkt zu widersprechen, überließen sie es der persönlichen Gewissensentscheidung, ob man sich an das Wort des Papstes halten wolle oder nicht. Damit war die Enzyklika in Deutschland praktisch außer Kraft gesetzt und der Verhütungsmentalität unter Katholiken Tür und Tor geöffnet. Diese falsche Weichenstellung wurde in der Praxis durch die meisten Priester unterstützt.

Heute kann man die verheerenden Auswirkungen der Pille überall erkennen, sie sind mit Händen zu greifen. Nicht nur Aids, auch die demographische Entwicklung, die vielen Ehescheidungen mit dem dadurch entstanden unendlichen Leid der Kinder sind nicht selten Früchte dieser sexuellen Revolution. Es gab den „Pillen-Knick“ und die Pornographie nimmt immer noch zu. Auch die sexuellen Übergriffe von Erwachsen auf Kinder reißen nicht ab. Wer nach den tieferen Ursachen forscht, wird an der Pille und dem Sexualverständnis, das ihr zugrunde liegt, nicht vorbei kommen. Sie hat nachhaltig unsere Welt verändert.

Für uns gilt es, die Enzyklika „Humanae vitae“ neu zu entdecken und im ehelichen Leben zu verwirklichen. Sie ist eines der Mittel zur Neuevangelisierung. Der Text der Enzyklika ist unter dem Titel „Aufbruch zur Neuevangelisierung, Liebe die aufs Ganze geht“ beim Freundeskreis Maria Goretti e.V., Engelbertstr. 21, 81241 München, erhältlich und auch hier im Internet auf der Homepage des Vatican nachzulesen:

==> http://www.vatican.va/holy_father/paul_vi/encyclicals/documents/hf_p-vi_enc_25071968_humanae-vitae_ge.html

(GB)