Advent: Ihr wisst nicht, wann der Herr kommt, also seid wachsam!
"Ihr wisst nicht, wann der Herr kommt, also seid wachsam!"
– so steht es geradezu beschwörend im Evangelium. Und in seiner letzten Ankunft kommt der Herr nicht mehr als Erlöser, sondern als Richter. Als erschreckendes Beispiel erwähnt Jesus die Sorglosigkeit der verderbten Menschheit vor der Sintflut, „die alle hinwegraffte. So wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein.“

In einer ähnlichen Welt leben wir heute.
Was kümmern sich heute unzählige Menschen noch um Gott und seine heiligen Gesetze und Gebote! Man lebt in Saus und Braus du trachtet nur danach dem Leben möglichst viel Spaß, Genuss und vergnügen abzugewinnen. Der Gedanke an den wiederkommenden Herrn und an die Ewigkeit ist dem größten Teil der Menschen fremd geworden, sogar vielen, vielen Christen. Und selbst wenn noch so viele plötzlich aus dem Leben gerissen werden durch Herzversagen oder Verkehrsunfälle, so rührt das die meisten nicht. Sie sind längst unfähig geworden, an die Ewigkeit zu denken.

Seid wachsam und bereit!
Wir wollen diesen Adventsruf des Herr und der Kirche hören und ihn auch beherzigen, denn es geht um die größte Entscheidung unseres Lebens, um die Ewigkeit. Im letzten Moment sich daran zu erinnern, kann viel zu spät sein. Nicht umsonst hat uns das der Herr ganz deutlich mit dem Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen und im Gleichnis vom wachsamen Knecht vor Augen geführt.

Wir erwarten ja den Herrn.
Und in Erwartung des Herrn stehen heißt Advent. Wir erwarten ihn in unserer Abberufung aus dieser Welt. Niemand weiß und kennt die Stunde, wann er abberufen wird. Im Evangelium steht: „Darum haltet euch bereit! Wir erwarten ihn aber auch in seiner Wiederkunft am Ende der Welt, wo er und vollkommen und ganz, mit Leib und Seele in seine unvergängliche Seligkeit führen will. Wir erwarten ihn aber auch im Weihnachtsfest, in der Feier seiner Geburt und seines Kommens in die Welt als Heiland und Erlöser. Er soll durch die Weihnachtsfeier neu in uns Gestalt annehmen, von uns als Erlöser aufgenommen, in unseren Herzen gleichsam neu geboren werden, damit er uns bei seiner Wiederkunft als die Seinen erkennen kann.

Wie bereiten wir uns vor?
Ganz einfach gesagt: durch ein christliches Leben, ja durch ein immer gediegeneres christliches Leben, das angedeutet ist mit den Worten des Herrn: „Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist!“ Diese unsere ständige Lebensaufgabe wollen wir wieder mit größerer Entschiedenheit anpacken, uns bemühen, immer besser nach dem Willen Gottes und seinen heiligen Geboten zu leben und, wo wir gefehlt haben, zu bereuen und zu bekennen. Kein Tag soll vorbei gehen ohne einen kurzen Akt der Liebesreue am Abend, damit wir immer und zu jeder Stunde bereit sind. In unserer Zeit, wo so viele Menschen eines plötzlichen Todes sterben, ist dies eine ganz, ganz wichtige Sache: die tägliche vollkommene Reue. Tun wir auch viel Gutes unseren Mitmenschen, denn „die Liebe deckt viele Sünden zu“. Auf diese Weise werden wir einen heiligen und gnadenreichen Advent erleben und einem gnadenreichen Weihnachtsfest entgegengehen.

(ANY)