Ein neues Jahr hat angefangen
Was wird es bringen, das ist immer die bange Frage, wenn wir die Schwelle eines neuen Jahres überschreiten, denn wie eine Landschaft in dichtem Nebel liegt es vor uns. Niemand kann ihn durchschauen. Zwar gehen gute Wünsche von Mund zu Mund, fragt man dabei, was es wohl bringen wird, dann ist die Antwort: Man muss es nehmen, wie es kommt. Man kann nichts ändern, ob es Freud oder Leid bringt, oder beides zusammen. Kann man wirklich nichts ändern? Muss alles geschehen, wie es für uns bestimmt ist? Gewiss lässt sich viel nicht ändern und auch das Leid nimmt der Christ in Demut aus Gottes Hand an. Er macht es sich dadurch aber verdienstlich für den Himmel.

Vieles aber können wir ändern. Mehr als wir glauben. Nach Gottes Willen liegt Entscheidendes und Allerwichtigstes in unserer Hand! Denken wir nur ein wenig nach! Wir können einem Jahr einen reichen Inhalt geben, können es zu einem Jahr großer, unvergänglicher Werte und Schätze machen oder wir können durch eigene Schuld leer ausgehen. Wir können es anfüllen mit guten oder mit bösen Taten. Soll es für uns ein Jahr der Gnade und des Heiles und damit unvergänglichen Reichtums für uns werden, müssen wir es beginnen:

Mit einem gläubigen Herzen. Der Glaube soll uns Leuchte sein, der unsern Weg erhellt. Kein oberflächlicher, sondern ein tiefer, überzeugter Glaube. Eine tiefe, katholische Glaubensüberzeugung wird uns vor vielen, ja gefährlichen Irrwegen abhalten. Niemals gegen unsern- Glauben entscheiden! Der Glaube ist unser Licht, unser Trost, unsere Kraft. In einem alten Lied heißt es:
“Einen goldnen Wanderstab ich in meinen Händen hab;
aus dem Himmel ist er her, in den Himmel weiset er:
Dieser Stab, seht, ist mein Glaube, stark und mächtig stützt er mich.
Trennt auch Leib und Seele sich, auf ihn trau und baue ich.“
Daher wollen wir heute innig bitten: „Herr, vermehre unsern Glauben!“

Mit einem guten Willen, Gott treu zu dienen und ihn zu lieben. Das erweist sich darin, dass wir ständig danach streben, Gottes Gebote immer besser und getreuer zu halten. „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt“, sagt Jesus. Die beiden großen Gebote der Gottes- und Nächstenliebe müssen uns das besondere Anliegen sein. Das bringt auch viel Freude, Friede und Glück ins Herz. Soll es ein glückliches neues Jahr werden, dann liebe Gott von Herzen und tue Gutes soviel du kannst. Die großen Anliegen der Kirche sollen dir von besonderer Bedeutung sein: Diaspora, Mission, Kirchenbau, Hunger in der Welt, Priesternachwuchs. „Wirket, solange es Tag ist, damit nicht die Nacht und Finsternis euch überrasche“, sagt der Herr. So sammeln wir uns Schätze, die weder Rost und Motten verzehren, noch Diebe ausgraben und stehlen können.

Mit einem großen Gottvertrauen wollen wir schließlich dieses Jahr beginnen. Er wacht über uns, er hält unser Leben und Schicksal in seiner Hand. Was über uns kommt, Freud oder Leid, Glück oder Unglück, kommt aus seiner Hand und wir wissen, dass „denen, die Gott lieben, alles zum Besten gereicht“.

Wenn wir mit diesen drei Vorsätzen: mit einem gläubigen Herzen, mit gutem Willen und mit einem großen Gottvertrauen dieses Jahr beginnen, wird es sicher für uns ein Jahr des Heiles und der Gnade werden, worauf es im letzten ja am meisten ankommt.

(ANY)