Verlust des Sündenbewusstseins
Wie oft und wie wird gebeichtet? Wie können die Gläubigen die Bedeutung der Beichte erkennen? Worin bestehen die Aufgaben des kurialen Gnadenhofes für den sakramentalen wie nichtsakramentalen Gewissensbereich, der Apostolischen Pönitentiarie? Und warum war die Pönitentiarie in der Vergangenheit so wichtig, während sie heute fast in Vergessenheit geraten ist? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigte sich das älteste vatikanische Dikasterium im Rahmen einer Tagung, die vom 13. bis 14. Januar.

Angesichts der Krise des Bußsakraments seit den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, hob der Regent des Gerichts der Apostolischen Pönitentiarie, Bischof Giovanni Francesco Girotti in einem Interview mit ZENIT hervor, sei es um das Bußsakrament nicht gut bestellt, und das gelte sowohl für die Praxis als auch für das allgemeine Verständnis.
Die vom Zweiten Vatikanischen Konzil vorhergesagte und in den letzten Jahren verwirklichte Reform beziehe sich vornehmlich auf den Ritus. Allerdings habe es den Anschein, so Girotti, dass es ihr nicht gelungen sei, dem theologischen Verständnis oder dem Glauben an dieses Sakrament neues Leben zu geben. Einige Diözesen hätten deshalb Kampagnen zur vermehrten Bußpraxis durchgeführt.

Bischof Girotti verwies in seiner Diagnose zur fehlenden Liebe zum Bußsakrament zunächst einmal darauf, dass generell eine Abnahme des sakramentalen Verständnisses festzustellen sei, wies aber zugleich darauf hin, dass sich auch das weit verbreitete fehlende Sündenbewusstsein entsprechend auswirke. Zum Verlust des Sündenbewusstseins komme es vor allem, weil der Sinn für die Beleidigung Gottes abhanden gekommen sei: „In einer säkularisierten Welt wird seine Gegenwart als unwichtig erachtet."

Quelle Internet-Link ==> http://www.zenit.org/article-16831

(GB)