Was haben wir falsch gemacht? - Woran krankt die Kirche?
„Was machen wir denn falsch?“ Diese Frage stellte der in den Ruhestand getretene Leiter der Seelsorgeabteilung der Diözese Würzburg Domkapitular Monsignore Hans Herderich. Er sagte bei seiner Verabschiedung: „Wir müssen uns als Kirche selber schon wirklich an der Nase fassen und fragen: was machen wir denn falsch bzw. was müssten wir machen und wie müssen wir es machen, dass unsere Botschaft, von der ich nach wie vor überzeugt bin, dass die ganz hilfreiche Botschaft für uns Menschen ist, die frohe Botschaft, dass diese Botschaft wirklich ankommt?“
( Quelle Internet-Link: http:// gloria.tv/?media=72434 )

Die Frage ist berechtigt und hochaktuell. Was haben wir falsch gemacht und was machen wir noch immer falsch? Bereits an der Krawatte des ausscheidenden Domkapitulars kann man schon rein äußerlich erkennen, dass sich doch weite Teile der Kirche in Würzburg selbst säkularisiert haben. Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist" (Röm 12,2), so ruft uns der hl. Paulus zu. Hört auf den Hl. Vater und folgt ihm, so würde er vielleicht heute noch hinzufügen.

„Miteinander Kirche sein, hören und sehen was der Mensch sich ersehnt, das sei ihnen wichtig“, sagte der Nachfolger in der Leitung der Hauptabteilung Seelsorge, Weihbischof Ulrich Boom und der Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand sagte: „Die Kirche ist für das Heil der Menschen da. Wir gehen daher auf die Menschen zu und nehmen sie ernst mit allem was sie bewegt.“
Die Diözese versucht den Menschen ernst zu nehmen. Doch leider ist das was sich der Mensch ersehnt oder was ihn bewegt nicht immer das was er wirklich zu seinem Heil braucht. Meistens wählt er den Weg, den die Welt ihm als richtig und angenehm vorgaukelt. Folgen wir seinen Beweggründen und Sehnsüchten führt der Mensch die Kirche in die Irre.

Mit der Fokussierung auf den Menschen verliert man auch leicht das Gespür für Gott und damit letztendlich auch das Gespür für die wirklichen Bedürfnisse des Menschen. Sehr leicht verdunstet dann das A B C für die Gläubigen: die Anbetung, die Beichte, die Katechese. Gott wird in den Hintergrund gedrängt. Daher die Frage: Nehmen wir auch noch Gott ernst?

Dies hat auch etwas mit den Missbräuchen in der Kirche zu tun. „Im Grunde sind die Missbräuche nichts anderes als Sumpfblüten der mangelnden Administration in der Kirche, Sumpfblüten vor allem des Verlustes der Identität der Kirche und ihrer Hinwendung zur Welt, einer Säkularisierung der Kirche, die bis ins Mark geht. Die Kirche muss sich als Ganze wieder Gott zuwenden, seiner Offenbarung und seinen Sakramenten, und dafür sorgen, dass alle ein gottesfürchtiges Leben führen, vor allem die Priester.“ (Prof. Josef Schumacher).

Seit seiner Gründung hat der Liborius Wagner-Kreis versucht, sich dieser Säkularisierung entgegenzustellen. Wir wurden dafür nicht sehr gelobt und unsere Mahnungen auch nicht ernst genommen.

Wir sind noch im Jahr der Priester mit Blick auf den hl. Pfarrer von Ars. Er wollte seine Gemeinde in den Himmel führen. Daher redete er stets mit und von Gott. Sein Blick war zuerst auf Gott gerichtet. Aus dieser Haltung heraus wurde er ein großer Segen für die Menschen und dies gilt bis heute. Nicht auf den Menschen soll unser erster Blick sein, sondern auf Gott und aus dieser Haltung auf den Menschen.

Woran krankt die Kirche? Pfarrer Hansmartin Lochner hat in einer KTV-Sendung hierzu konkrete Beispiele genannt und Stellung bezogen. Wir möchten ihnen diese Aussagen zum Nachlesen sehr empfehlen - diese finden sie über den Internet-Link ==> gloria.tv/?media=72107

(GB)