Halloween: Mehr als Spaß am Gruseln?
Halloween ist lustig, cool und „in"! Aber vor allem ist Halloween eins: lukrativ — nicht nur für die Kinder, die uns an der Tür um ein paar Süßigkeiten „erpressen“.
Und viele Christen fragen sich:
Gag oder Geisterstunde — harmlos oder höllisch?

Der Herbst steht vor der Tür. Und mit ihm die Zeit lieb gewonnener Sitten und Gebräuche. Doch seit einigen Jahren haben Blätter sammeln, Drachen steigen und Kastaninenmännchen basteln besonders bei Kindern Konkurrenz bekommen. „Halloween” heißt das Fest der Stunde. Immer häufiger höhlen Kinder massenweise Kürbisse aus und ziehen in Geisterkostümen durch Kindergärten und Schulen. Und aus den Schaufenstern lachen uns frech bunte Kürbisfratzen entgegen. Auch Erwachsene kommen an dem schaurigen Spektakel nicht vorbei. Längst hat die amerikanische Nacht der Geister auch Europa erreicht. Ob im Botanischen Garten in Berlin, ob in Bern oder Rom – mittlerweile werden am und um den 31. Oktober Tausende von Halloween-Partys angeboten. Stilecht mit Kürbiskerngebäck und blutrotem Sekt. Das Geschäft mit der Gänsehaut boomt.

Ein Fest für den Totengott

Ganz so spassig, wie es auf den ersten Blick scheint, ist zumindest die Geschichte des Festes nicht. Auf den britischen Inseln feierte man in vorchristlicher Zeit das Ende des Sommers. Druiden, die Priester und Wahrsager der Kelten, brachten dem „Samhain”, dem Fürsten des Totenreichs, in der Nacht zum 1. November Opfer, um ihn milde zu stimmen. Die Kelten gingen nämlich davon aus, dass in jener Nacht die Seelen der Verstorbenen zur Erde zurück kehrten, um sich der Lebenden zu bemächtigen. Um „Verwirrung” zu stiften und von den Geistern als einer von ihnen gehalten zu werden, verkleidete man sich selbst als Geist, Skelett oder Hexe und zündete am Vorabend des Festes auf den Hügeln und vor den Häusern Feuer an. Diese sollten die Dämonen abschrecken. Auch das wohl bekannteste Halloween-Utensil, die Kürbislaterne „Jack-o-Lantern”, geht auf eine irische Überlieferung zurück . Darin soll der Teufel der Seele eines Trunkenboldes namens Jack, die weder zum Himmel noch zur Hölle taugte, ein winziges Licht gegeben haben. Und damit soll der arme Jack nun bis zum Jüngsten Gericht umherirren müssen. Mag uns das auch noch recht legendenhaft vorkommen, so hat der Brauch aber noch eine tiefere, viel grausamere Wurzel. Denn die keltischen Priester (Druiden) forderten vielerorts in dieser Nacht auch ein Menschenopfer. Der so scheinbar harmlose leuchtende Kürbis vor der Tür war ursprünglich ein grausames Signal: Diese Familie musste ein Kind hergeben. Verweigerte sie das Opfer, hatte das den Tod der ganzen Familie zur Folge.

Paradoxerweise verdankt das heidnische Fest seinen Namen einem christlichen Feiertag. Das heutige „Halloween” geht auf den Abend vor Allerheiligen zurück („All Hallows Even"). Papst Gregor IV. setzte den 1. November als „Allerheiligen” fest, an dem der toten christlichen Märtyrer gedacht werden sollte und versuchte damit auch, den keltischen Brauch „umzufunktionieren”. Aber trotz Christentum blieb die abergläubische Feier Teil der irischen Tradition.

Im Westen nichts Neues

Als Mitte des 19. Jahrhunderts Millionen irischer Einwanderer nach Amerika kamen, verbreitete sich dort das Fest in Windeseile. Doch bereits ein halbes Jahrhundert später hatte sich Halloween von seinen Ursprüngen weit entfernt. Die einstige Horrornacht wurde schnell zu einem Fest mit Essen, Musik und bunten Kostümen. Die Kinder gingen von Haus zu Haus und fragten nach Essen der Vorläufer der modernen „'Trick-or-Treat"-Tradition („Streich oder Süsses”) war geboren. Und je mehr unsere Welt in den letzen Jahren auf ein „globales Dorf” zusammenschrumpfte, desto schneller verwischten auch kulturelle Grenzen. Halloween ist heute überall – Ein Entrinnen scheint unmöglich.

Triumph des Lebens

Christen stehen mit dem Einzug der Kürbisfratzen ohne Zweifel vor nicht leicht zu beantwortenden Fragen. Denn selbst wenn das heutige Halloween wohl in den seltensten Fällen als Okkultfeier begangen wird, bleibt offen, wo beim Mitmachen besonders, wenn man Kinder hat die Grenzen gezogen werden sollen. Viele Christen fragen sich, ob man die zweifelsohne antichristlichen Wurzeln einfach ignorieren und das Ganze als mittlerweile säkularisierten Spaß bedenkenlos in seinen Jahreskalender aufnehmen kann. Natürlich sind Feste zum Feiern da. Aber man sollte ein buntes Herbstfest von einem Fest unterscheiden, das sich mit der okkulten Geisterwelt befasst. Es ist kein Zufall, dass die Christen vor rund eintausend Jahren den „Allerheiligen"- Feiertag genau einen Tag nach dem heidnischen „Samhain"-Fest platzierten. Denn damit luden sie ihre heidnische Umwelt ein, das genaue Gegenteil von dem zu feiern, was an Samhain begangen wurde: Den Triumph Jesu über das scheinbar übermächtige Böse. Vorbei waren Ketten, böse Geister und der Tod.

Suche nach Geborgenheit

Die alten Fragen der Menschheit treiben auch den modernen Zeitgenossen um: Woher komme ich? Geht es nach dem Tod weiter? Gibt es einen Gott, der mir Antworten auf die Fragen meines Lebens geben kann? Was ist der Sinn des Lebens? In Geisterkostümen wollen auch Erwachsene sich spielerisch über ihre tiefen Ängste und Fragen hinwegsetzen und dem Tod ins Gesicht lachen.

Christen feiern das Leben

Zwar feiern die meisten Halloween mit harmloseren Motiven, aber eine Party, die offenkundig okkulte Aspekte und den Spaß am Bösen in den Vordergrund stellt, ist aus christlicher Sicht zu meiden. Natürlich ist Christen nicht alles, was Spaß macht, verboten. Aber in jedem Fall sollte man Kindern (und sich selbst) die Wurzeln von Halloween bewusst ma-
chen und erklären, warum dieses so scheinbar lustige Treiben keineswegs gänzlich unproblematisch ist. Dabei sollte man mit den Kindern über ihren Umgang mit „Monstern“ und „Geistern“, mit dem Bösen reden, ohne ihnen Angst zu machen. Denn über allem steht, dass Jesus Christus das Böse, ja selbst den Tod besiegt hat und wir unter seinem Schutz stehen. Christen feiern an Allerheiligen nicht Tod und Dunkelheit, sondern sie erinnern sich an die vielen Heiligen, die Jesus Christus nachgefolgt sind und die Menschen in dunklen Stunden ihres Lebens zum wahren Licht des Lebens geführt haben: zu Jesus Christus.

Dieses Fest des Lebens feiern wir übrigens jeden Sonntag in der Heiligen Messe und in ganz besonderer Weise an Ostern. Es bedarf einiger Kreativität, um „Halloween“ christlich zu feiern, aber haben Sie schon mal gedacht, statt einer schaurigen Kürbisfratze ein Kreuz, eine Kirche in den Kürbis zu schnitzen? Oder statt grinsende Kürbislichter aufzuhängen, Ihre Fenster mit Kerzen zu schmücken? Den Kindern an Ihrer Haustür nicht nur Süßes, sondern auch einen Segen, einen Bibelvers mit auf den Weg zu geben? Halloween kann somit auch eine Chance sein, den eigenen Glauben glaubhaft zu bezeugen.

HolyWins statt Halloween

Aber eigentlich wäre es doch sinnvoller, Halloween als das zu feiern, was es für Christen auch ist: Der Abend vor Allerheiligen. Machen Sie Sich doch auf die Suche nach Ihrem persönlichen Heiligen, Ihrem Namenspatron, seiner Geschichte, seinem Leben und Wirken und seiner Bedeutung für Sie selber. Basteln Sie mit Ihren Kindern vielleicht Heiligenlaternen, Fensterbilder zu den Heiligen, eigens verzierte Kerzen, Grablichter der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Und in Ihrer Pfarrgemeinde wird man Sie sicherlich gerne unterstützen!

„Wir sollten lieber das Lob Gottes feiern, als alte Geisterriten aus zugraben!“ (Peter Hahne)

Jesus spricht: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umherwandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8, Vers 12)

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Mit freundlicher Genehmigung von
Katholische Pfarrgruppe Darmstadt-Ost
Diakon G. Wagner
Adam-Rückert-Str. 9
D-64372 Ober-Ramstadt
Tel.: 06154-3054
E-Mail: info@liebfrauen-or.de
Internet ==> www.pg-da-ost.de

Diese Information steht als fertige Flyer-Druckausgabe (DIN-A4, 3spaltig, Querformat) im .PDF-Format in unserem Download-Bereich und hier zur Verfügung:
==> http://download.liborius-wagner-kreis.de/Halloween-Flyer_www.liborius-wagner-kreis.de.pdf

(LWT)