Angst vor Christen: Der antireligiöse Affekt

(Die Tagespost) von Raphael Bonelli

"Wieso ist es heute vielen schon ein Ärgernis, wenn sich ihnen persönlich völlig unbekannte junge Männer aus dem Glauben heraus freudig für den Zölibat entschieden haben? Warum fällt heute vielen „Toleranten“ die Toleranz gerade bei der Religion so schwer? Und um die Fragen noch weiter zuzuspitzen: Wieso in aller Welt musste man den Märtyrern ihr Leben nehmen? Wie läuft der unbewusste Psychomechanismus ab, von der ersten Emotion bis hin zum Mord? Wie tickt die antireligiöse Psyche?
[...]
Auch wenn beide Seiten, der Gläubige und sein Aggressor, nicht genau wissen warum, ist eines klar: das Religiöse stört, und wer sich darauf ernsthaft einlässt, muss mit Prügel rechnen. Sei es die fromme Ehefrau, die vom Mann an der Ausübung ihrer spirituellen Interessen behindert wird, wie zum Beispiel Martha Freud, der von ihrem berühmten Gatten Sigmund das Praktizieren ihres jüdischen Glaubens ein Leben lang verboten wurde. Seien es so manche zeitgeistigen Medien, die praktizierende Katholiken prinzipiell für vogelfrei erachten, während sie peinlich genau auf das politisch korrekte Einhalten der Ansprüche anderer Minoritäten achten, die keinesfalls „diskriminiert“ werden dürfen.
[...]
Für die psychologische Untersuchung dieser latenten oder gar offenen Religionsfeindlichkeit können wir die moderne Aggressionsforschung zu Hilfe nehmen. Der Neurowissenschaftler Joachim Bauer hat in seinem neuesten Buch klargestellt, dass den meisten Aggressionsformen ein psychischer Schmerz vorausgeht, und die Aggression dessen Abwehr dient. Diese neurobiologische Erkenntnis deckt sich mit dem schon länger bekannten Phänomen der narzisstischen Kränkung. Sie bezeichnet einen zumeist unbewussten, aber sehr schmerzhaft erlebten Vorgang, der in eine irrationale und oftmals unkontrollierte Aggression gegenüber dem „Kränker“ mündet. Narzisstisch kränkbar sind Menschen, bei denen sich eine starke Diskrepanz zwischen idealisiertem Selbstbild und der Realität entwickelt hat [...]"

(Quelle: Die Tagespost - Dienstag, 7.6.2011 - Nr. 67 - Artikel: "Der antireligiöse Affekt")

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(LWT)