...mit den unendlichen Augen!

"...
die Menschen mit den unendlichen Augen. Sie haben Hunger und Durst nach dem Endgültigen. Richtig Hunger und Durst. Was das heißt, weiß ich jetzt. Sie sind der entsprechenden Entschlüsse fähig. Sie ordnen das Leben seinen Endgültigkeiten unter. Suchende, fahrende Menschen sind sie geworden, weil sie dem inneren Ruf und dem äußeren Zeichen - das sie ohne den innerlichen Hunger und die gespannte Wachheit nie bemerkt hätten - mehr glaubten als der sicheren und behaglichen Seßhaftigkeit. Und königlich sind sie in jeder Gebärde, in dieser Überlegenheit, die sie an den Situationen wohl leiden läßt, sie ihnen aber doch untertänig macht. Das ist ihr Geheimnis: dringender Ernst des Fragens, zähe Unerschütterlichkeit des Suchens, königliche Größe der Hingabe und Anbetung. (...) Wo glüht noch diese echte Leidenschaft des Herzens, die keine Wüste scheut und keine Fremde, keine Einsamkeit und kein wissendes Lächeln derer, die den Gläubigen immer für einen Tor halten.
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Exzerpt aus dem Buch "Fest der Menschenfreundlichkeit Gottes" von P. Alfred Delp, hrsg. von Roman Bleistein, Frankfurt am Main: Verlag Josef Knecht 1985"

(PH)