Den Dualismus zwischen Glauben und Leben überwinden
Im Prinzip geht es im Leben eines Gläubigen um die Überwindung des unsäglichen "Dualismus" zwischen "Glauben" und "Leben" in der Verkündigung und im Leben der Kirche sowie Ihrer Mitglieder.

Diese Überwindung kann nicht einfach gemacht werden, ...es handelt sich hierbei um einen Dauerkonflikt, dem man ständig ausgesetzt ist, und der nur mit der beständigen Hilfe unseres HErrn Jesus auf den drei Säulen der Kirche bestanden werden kann!

Hier ein Zitat, welches das Problem sehr treffend beschreibt:
'... Mystik bedeutet nicht, wie man gemeinhin glaubt, eine unmittelbare Beziehung zum Himmel, sondern vielmehr die Tatsache, daß die Seele mit den Füßen auf dem Boden bleibt. Jesus ist Mensch geworden: ER hat sich nicht aus der Welt zurückgezogen, sondern ist ganz in sie eingetreten; hat sich "aufrichtig und ohne Tricks" auf sie eingelassen, indem ER alles auf sich nahm, was das Menschsein bedeutete. ER, Gott selbst, berührte mit seinen Füssen den Schmutz der Erde! Aber die "modernen" Kleriker leugnen das Geheimnis der Menschwerdung, also die Einschreibung des Geistlichen ins Fleischliche, anstatt es zu meditieren. Damit schreiben sie den metaphysischen Dualismus von Körper und Geist fort: Sie erheben die "Desinkarnation" anstelle der "Unentgeltlichkeit" zum Modell und die "Loslösung von der Welt aus Liebe zu Gott", anstatt die "Loslösung von sich selbst aus Liebe zur Welt".' (ANY)

Es handelt sich also um eine moderne klerikale Häresie! Anhand der o.g. Parameter kann man genau unterscheiden zwischen dem "modernen Kleriker" und dem Glaubenden: Es kann ein gläubiger Christ ein "moderner Kleriker" sein und ein Papst kann ein einfacher Glaubender sein.

"MYSTIKER" ist demnach ein einfacher Glaubender, der sich um die "Loslösung von sich selbst aus Liebe zur Welt" müht. "Loslösung von sich selbst" meint dabei: Loslösung vom selbstgemachten, selbstgeplanten Weg, hin zum Weg des HErrn, den ER für Dich in dieser Welt vorgesehen hat!

Ein Beispiel aus der Praxis:
Als Unternehmer hat jemand alle Fäden in der Hand eine Unternehmung zu steuern. Dies tut er anhand von Zahlen, Fakten und Situationsanalysen. Er kann sie sehen und beachten und diese in seine Entscheidungen einfliessen lassen! Jedoch kann er auch die Augen zumachen und den Fakten aus Feigheit, Meinungsproporz oder Lobbyzwang aus dem Weg gehen, diese nach Gusto umdeuten und so den falschen Weg einschlagen!

Als Glaubender im o.g. "mystischen" Sinn hingegen fragt er auf der Basis der echten Fakten (Zahlen, Parameter, Umstände) was Jesus von ihm hier in dieser Welt, in dieser Situation erwartet. Folgr er endlich(!) SEINEM Weg, hat er erfahrungsgemäss zuerst Verachtung und Misserfolg zu erwarten, was ihn wiederum von SEINEM Weg abbringen kann. Dann - nach einiger Zeit - erhält er plötzlich höchstes Lob und überbordenden Erfolg ...wiederum eine Versuchung, um ihn von SEINEM Weg abzubringen.

Zwischen diesen beiden Polen, gleichsam als bedrohliche "Wasserwände rechts und links des Exodus", gilt es hindurchzugehen in Richtung "Gelobtes Land": Wir folgen also dem HErrn auf der Grundlage der drei Säulen der Kirche- ER geht voran und bildet gleichzeitig den Abschluss des Zuges ...heutzutage kann es auch ein Flug sein :-)

So kann also jeder unserer Brüder und Schwestern "Mystiker" sein und den "Dualismus" zwischen "Glauben" und "Leben" überwinden.

(ANY)