Was bleibt einem Menschen, der unfähig ist, die Realität zu erkennen?
Es folgt ein Exzerpt aus der lectio magistralis des Präfekten der Kleruskongregation, Kardinal Mauro Piacenzam zum Thema
- "KIRCHE SEIN IN DER MODERNE - Beitrag des Zweiten Vatikanischen Konzils" -
gehalten am 9. November 2012 am Institutum Marcianum in Venedig aus Anlass der Eröffnung des akademischen Jahres:

"(...)
Die Treue zum Realen geht fast vollkommen verloren, wenn man von der Aufklärung zum Idealismus übergeht. Wenn der Mensch die Realität nicht mehr kennt, so wie sie ist, sondern wenn er versucht sie zu messen (Rationalismus) oder sie nur zu denken (Idealismus), dann verbannt er sich selbst zur objektiven Unmöglichkeit, mit dem in Beziehung zu treten, was nicht er selbst ist und über ihn hinausgeht, und diese Haltung hat klare anthropologische Konsequenzen, wie wir noch sehen werden.
Als wäre das nicht genug, hat die Krise des Positivismus des 19. Jahrhunderts, bedingt von den beiden Weltkriegen des vergangenen Jahrhunderts, zu einer Art „Kapitulation der Vernunft“ geführt und den Menschen vom unbegründeten Mythos des Übermenschen zur aktuellen ebenso unbegründeten Situation des radikalsten Relativismus übergehen lassen.

Man darf sich nicht wundern, wenn auf eine unrichtige Auffassung von Vernunft rationalistischen Typs – die an der objektiven Unmöglichkeit von Seiten des Menschen, sich selbst und den Kosmos zu kontrollieren, zerbrochen ist – ein ebenso unrichtiges und ungerechtfertigtes Misstrauen gefolgt ist hinsichtlich der wirklichen Fähigkeit jedes Menschen, sich selbst, die Welt und Gott zu erkennen.

Der Heilige Vater Benedikt XVI. hat die Aufmerksamkeit der Kirche und aller Menschen guten Willens mehrmals auf die Notwendigkeit gelenkt, den unsere Zeit kennzeichnenden Relativismus zu überwinden, der notgedrungen uns als Personen und auch das christliche Ambiente betrifft.

Was bleibt einem Menschen, der unfähig ist, die Realität zu erkennen?

(...)"

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(LWT)